Unser Wald
Naturverjüngung - die natürlichste Sache der Welt!?

Voraussetzung für Naturverjüngung

Was hab ich? Was will ich? Wie mach ich es? Das sind die Fragen, die sich ein Waldbesitzer stellen sollte, um Ausgangsbestand und zukünftige Baumartenzusammensetzung in Einklang zu bringen.
Buchenkeimlinge
Gewünschte Baumarten im Altholz
Die vorhandenen Baumarten sind Samenbäume für die nachfogende Waldgeneration. Eine Tanne im Umkreis von ca. 300 m kann schon ausreichen, damit sich junge Tannen natürlich ansamen. Fehlen „Wunschbaumarten“ können sie für einen zukünftigen Mischbestand gesät oder gepflanzt werden.
Keimbett
Die gekeimten Samen müssen mit ihrer Wurzel Bodenkontakt herstellen können. Auf vergrasten, verunkrauteten Flächen, wird dies für die Keimlinge immer schwieriger. Nach der Holzernte ist für sie ist die beste Gelegenheit sich anzusamen, denn durch das Rücken der Stämme wird der Boden verwundet und ein ideales Keimbett für die nachwachsenden Bäume geschaffen.
Für die Wunschbaumart(en) passende Lichtverhältnisse
Wenn der Waldboden nicht mehr braun ist, sondern durch vermehrten Lichteinfall schon Moose auf dem Boden wachsen sind die Lichtverhältnisse für die Verjüngung der Tanne ideal. Etwas mehr Licht benötigt die Buche.

Nach dem Lichtbedürfnis teilt man die Bäume wie folgt ein:

  • Schattbaumarten (Tanne, Buche)
  • Halbschattbaumarten (Ahorn, Fichte, Douglasie)
  • Lichtbaumarten (Kiefer, Lärche, Eiche, Birke)
Tannennaturverjüngung
Angepasste Rehwildbestände oder Wildschutzzaun bzw. Einzelschutz
Junge Bäume mit ausreichend Licht können nur wachsen, wenn sie nicht dem Verbiss von Reh und Hase ausgesetzt sind. Wenn die jagdliche Situation für die Waldverjüngung noch nicht zufriedenstellend ist, ist ein Schutz der kleinen Bäume notwendig um das kurze Zeitfenster für ideale Startbedingungen (günstiges Keimbett, keine Verunkrautung, keine Vergrasung) zu nutzen. Dieser Schutz kann flächig durch einen Wildschutzzaun oder einzeln durch Anstreichen, Schafwolle etc. erfolgen.
Räumliche Ordnung (= Rückegassensystem)
Um bei Holzerntemaßnahmen an der schon vorhandenen Verjüngung möglichst wenig Schäden anzurichten, fallen die Kronen der Bäume auf sogenannte Rückegassen, die im Abstand von ca. 30 Metern den Wald gliedern.